Freilassung aller 14 Sahara-Geiseln
Bundesregierung bestÄtigt
Freilassung aller 14 Sahara-Geiseln
Netzeitung, 18. August 2003
Freiheit nach einem halben Jahr in der Hand von Geiselnehmern: Die in der Sahara entführten Touristen befinden sich in malischer Obhut. Dies bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin. Am Dienstag sollen sie nach Deutschland zurückkehren.
Alle 14 Sahara-Geiseln sind frei. Das bestätigte am Montagabend ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Alle Geiseln seien in malischer Hand, hieß es. Staatssekretär Jürgen Chrobog sagte in Bamako, dies sei ein großartiger Tag. Er sei sehr froh und erleichtert über den Erfolg. Die Geiseln seien wohlauf.
Kurz zuvor hatte ein Sprecher des malischen Präsidenten offiziell bekannt gegeben, dass die 14 in der Sahara entführten Touristen frei sind. Die Geiseln seien am Montagabend, kurz nach 18:00 Uhr MESZ, freigelassen worden, sagte Seydou Sissouma. Die Gruppe befinde sich in der Obhut der malischen Regierung in der nördlichen Wüstenstadt Gao und werde am Dienstag in die Hauptstadt geflogen. Ein Vermittler in Gao bestätigte die Angaben. Zum Zustand der Geiseln wollte der Sprecher nichts sagen.
Die Rückkehr hatte sich zuvor verzögert. Nach ersten Berichten über die Freilassung am Morgen war damit gerechnet worden, dass die Geiseln noch am Montag zurückfliegen können. Der Rückflug soll voraussichtlich nun am Dienstatg stattfinden. In der Hauptstadt Bamako steht ein Airbus der Luftwaffe bereit, um die Touristen nach Köln zu fliegen. Die Verzögerung hing offenbar damit zusammen, dass die Entführer die Geiseln auf unterschiedliche Orte verteilt hatten und es eine Weile dauerte, bis sie wieder zusammengeführt werden konnten.
Das ZDF hatte berichtet, die Geiseln seien erschöpft aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der Tod einer 45-jährigen Geisel war bereits vor einigen Wochen bekannt gegeben worden. Die Touristen wurden im Februar und März entführt. Es handelt sich um neun Deutsche, vier Schweizer und einen Niederländer. (nz)