Algerien: Geiseln sind noch am Leben

Algerien: Geiseln sind noch am Leben

Netzeitung, 17. Juni 2003

Der algerische Staatspräsident will weiter alles tun, um die Sahara-Touristen zu befreien. Zur Not soll den Entführern freies Geleit zugesichert werden.

Am 11. Juni hatte es die bisher letzte Meldung über die Entführer der Sahara-Touristen gegeben – eines der Autos der Touristen war gefunden worden. Der algerische Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika versicherte nun, dass alle Touristen am Leben seien und man sich weiter mit allen Mitteln um ihre Befreiung bemühe.
«Wir würden sogar so weit gehen, den Terroristen freies Geleit zu geben, wenn dafür die Gefangenen frei kämen. Ich würde vor nichts zurückschrecken, um ihr Leben zu retten», sagte Bouteflika laut einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Bouteflika hatte sich in Wien mit dem österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil getroffen. Anschließend sagte er auch, dass die Entführung für sein Land «eine schmerzhafte Erfahrung» sei. Sie habe Algerien in der Überzeugung bestärkt, «dass Terrorismus keine Grenzen kennt» und weltweit bekämpft werden müsse.

Dies wolle man in enger Abstimmung mit den Partnerländern tun. Seine Regierung kooperiere auf der Ebene der Politik, der Sicherheitsdienste und der Streitkräfte, sagte Bouteflika.

Zurzeit befinden sich noch zehn Deutsche, vier Schweitzer und ein Niederländer in der Hand der Entführer. (nz)