Erste deutsche Algerien-Touristen frei
Sechs der insgesamt 16 in Algerien festgehaltenen deutschen Sahara-Touristen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin frei. Von zehn weiteren Deutschen fehlt aber noch jede Spur
Financial Times, 14. Mai 2003
Sie würden in Algier von der Deutschen Botschaft betreut, es gehe ihnen « den Umständen entsprechend gut », sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch. Bundesinnenminister Otto Schily bestätigte die Freilassung am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin. Angesichts der « sehr prekären Situation » könne er aber keine näheren Einzelheiten nennen, sagte Schily. Zehn weitere deutsche Vermisste seien noch nicht aufgetaucht.
Die Schweizer Regierung hat Angaben über eine Befreiung der Schweizer Geiseln in Algerien am Mittwoch nicht bestätigt. « Wir haben keine Kenntnis über ihr Schicksal », sagte eine Sprecherin des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA). Sie seien nicht aufgefunden worden.
Bei den Entführten handelt es sich um insgesamt 16 Deutsche, zehn Österreicher, vier Schweizer, einen Niederländer sowie einen Schweden. Der ORF hatte am Morgen unter Berufung auf den Landeshauptmann von Salzburg, Franz Schausberger, gemeldet, alle Geiseln seien frei. Das Auswärtige Amt in Berlin dementierte dies am Mittwoch aber indirekt. Radio France International (RFI) berichtete, die Hälfte der insgesamt 32 Geiseln soll nach offiziellen algerischen Angaben frei sein.
