Entführung von zwei algerischen Diplomaten im Irak
26. Juli 2005
Dubai (Reuters) – Algerien hat wenige Tage nach der Entführung seines Gesandten und eines Attaches in Bagdad am Montag seinen letzten Diplomaten aus dem Irak abberufen.
Der Schritt ist ein Rückschlag für die irakische Regierung, die sich um bessere Beziehungen zu anderen arabischen Staaten bemüht.
« Ich kann bestätigen, dass keine algerischen Diplomaten mehr in Bagdad sind », sagte der amtierende Minister für afrikanische Angelegenheiten, Abdelkader Messahel, in Algier. Der dritte Diplomat der Botschaft in der irakischen Hauptstadt sei mit seiner Familie abgereist, sagte er, ohne Zeitpunkt oder weitere Einzelheiten zu nennen.
Der algerische Botschafter Ali Belarussi war am vergangenen Donnerstag in Bagdad zusammen mit einem Attache der Botschaft von Bewaffneten verschleppt worden. Die irakische Al-Kaida bekannte sich zu seiner Entführung, machte aber keine Angaben zum Verbleib des Attaches. Auf einer bereits mehrfach von islamischen Extremisten genutzten Internetseite wurden am Montag Personaldokumente gezeigt, die offenbar dem verschleppten algerischen Gesandten gehören. Das Schicksal Belarussis blieb indes ungewiss. Auch konnte die Echtheit der Internet-Botschaft zunächst nicht bestätigt werden.
Erst Anfang Juli war ein ägyptischer Gesandter von der irakischen Al-Kaida entführt und später getötet worden.