Einschüchterungsversuche und Verfolgung des Chefs der Parlamentariergruppe der FFS

Einschüchterungsversuche und Verfolgung des Chefs der Parlamentariergruppe der FFS

Algeria-Watch, Infomappe 18-19, Januar 2002

Herr Mustapha Bouhadef, Chef der Parlamentariergruppe der FFS (Front des Forces Socialistes) wurde wiederholt von Geheimdienstagenten verfolgt und bedroht. Noch kürzlich geschahen besorgniserregende Ereignisse: Am Abend des 2. Dezember 2001 um ca. 20.45 Uhr hielt ein schwarzes Auto der Marke BMW mit vier männlichen Insassen vor der Wohnung des Abgeordneten an. Der Motor lief, die Scheinwerfer waren ausgeschaltet. Nach einer dreiviertel Stunde stieg eine Person aus und fragte junge Männer auf der Strasse, ob sie Herrn Boudahef kennen würden. Diese hatten das ungewöhnliche Erscheinen des Autos beobachtet und behaupteten, den Parlamentarier nicht zu kennen. Daraufhin stieg der Mann wieder ein, und das Auto raste ohne Licht davon. Die Nachbarn konnten das Nummerschild nicht sehen. Sie glauben, dass es ein ausländisches war.

Am 6. Dezember 2001 um 19. Uhr näherte sich ein braunes Auto des Typs Peugeot 505 mit einem Kennzeichen aus Algier der Wohnung von Herrn Bouhadef. Das Auto besaß zwei Antennen. Einer der drei männlichen Insassen hielt eine Kalaschnikow, deren Lauf aus dem Fenster ragte. Sie fuhren im Schritttempo und fotografierten den Eingang des Hauses und das Auto seines Sohnes. Dann rasten sie weg.

In der Nacht vom 24. zum 25. Dezember 2001 erschienen zwei Männer an der Tür der Wohnung, in der sich niemand aufhielt. Zwei junge Nachbarn fragten die beiden Männer, was sie suchen würden. Diese wurden daraufhin gewalttätig. Einer der beiden Nachbarn erlitt eine Verletzung an der Schläfe.

Herr Bouhadef und die verantwortlichen der FFS wandten sich mehrfach an die Behörden und den algerischen Staatspräsidenten, um diese Fälle von Einschüchterungen aufzuklären und alles zu tun, um sie zu beenden. Die Verantwortlichen und Aktivisten der FFS sind in der Vergangenheit oftmals Opfer von Verfolgungen geworden. Zwei Verantwortliche fanden den Tod: Ali Mecili wurde am 7. April 1987 in Paris und Mebarek Mahiou am 4. November 1995 ermordet. Diese Verbrechen wurden bis heute nicht aufgeklärt.